Das Haus war da – die Nerven nicht mehr!

Einzug mit Kindern und (zu) wenig Platz

Wie wir in ein halbfertiges Haus gezogen sind, ohne Türen, ohne Bad, aber mit jeder Menge Abenteuerlust und Humor.

Es gibt ja so Vorstellungen, wie ein Umzug laufen sollte: Alles ist organisiert, die Räume sind frisch renoviert, und am Einzugstag steht man in einer fertigen Küche mit einem Kaffee in der Hand, während die Kinder ihr neues Zimmer bestaunen. Tja, Spoiler: So war es bei uns nicht. Stattdessen gab es Baustellenstaub, improvisierte Lösungen und das Leben auf 45 Quadratmetern – zu dritt! Aber fangen wir von vorne an.

Der Plan: Kleines Bad-Update. Die Realität: Eine Großbaustelle im Hauptbad

Eigentlich wollten wir nur ein bisschen am Hauptbad basteln: neue Dusche, ein paar kleinere Anpassungen. Aber wie das bei alten Häusern so ist, gibt es immer Überraschungen – die feuchte Wand hinter der Dusche war nur der Anfang. Die Wasserleitungen mussten komplett erneuert werden. Plötzlich war unser „kleines Projekt“ eine Großbaustelle, und wir standen vor der Frage: Wie lösen wir das, wenn der Einzugstermin feststeht?

Unsere Lösung: ein kleines Mini-Bad im Dachgeschoss improvisieren – nur mit Toilette und Waschbecken. Dusche? Fehlanzeige. Bis das Hauptbad fertig war, haben wir zwei Monate lang bei meinen Eltern geduscht. Charmant, oder?

Der Umzug: Chaos pur, aber mit guten Menschen an meiner Seite

Eine Woche vor dem Umzug passierte das nächste Drama: Der Typ, den ich für den Transporter und zwei Helfer organisiert hatte, war plötzlich nicht mehr erreichbar. Absolute Funkstille. Aber hier zeigte sich, wie wichtig ein offenes Umfeld ist. Eine Kollegin sprang ein und organisierte ihren Mann, Schwager und dessen Sohn samt Pick-up. Mein Bruder, sein Kumpel und mein Vater retteten den Tag, indem sie die Küche ab- und wieder aufbauten.

Ohne diese Unterstützung wäre der Umzug ein Desaster gewesen. Mein Tipp: Sprich offen über deine Probleme, und scheue dich nicht, Hilfe anzunehmen. Menschen überraschen dich oft positiv – zumindest, wenn du sie nicht über eine dubiose Kleinanzeigen-Anzeige anheuerst.

Leben auf 45 Quadratmetern – Willkommen im Camping-Modus

Ende Oktober zogen wir ein, und es war… frisch. Die Heizung funktionierte erst einen Tag vor dem Einzug. Fertig waren nur das Wohnzimmer, die Küche und ein kleines Arbeitszimmer, das als Schlafzimmer für uns drei diente. Kein Platz, keine Türen, dafür Decken, die wir an die Türrahmen genagelt haben. Mein jüngerer Sohn (6) und ich schliefen zusammen im großen Bett, während mein älterer Sohn (8) das Sofa bezog.

Duschen? Bei meinen Eltern. Wäsche waschen? Ebenfalls bei meinen Eltern. Es war chaotisch, beengt und oft auch nervenaufreibend, aber: Meine Kinder fanden das alles unglaublich spannend. Sie liebten die Decken-Türen und die Abenteuer-Stimmung – und irgendwie hat mir das geholfen, die Situation mit Humor zu nehmen.

Die ersten Monate: Pragmatismus-Tipps aus der Chaos-Zeit

Wenn ich eines gelernt habe, dann: Ein halbfertiges Haus verlangt Improvisationstalent. Hier meine Überlebenstipps für den ersten Monat im neuen Zuhause:

  • Plane mehr Pufferzeit – und dann noch mehr

    Auch wenn du denkst, dass du genug Zeit eingeplant hast: Es wird nicht reichen. Besonders Türen und Fenster haben unfassbar lange Lieferzeiten. Bestelle sie frühzeitig, auch wenn du noch keine Ahnung hast, was ein rechter oder linker Anschlag ist. Googeln kann man später.

  • Sag ja zur Hilfe

    Du wirst nicht alles alleine schaffen. Familie, Freunde, Kollegen – nimm jede helfende Hand an. Sei es der Aufbau der Küche oder der Transport deiner Möbel: Gemeinschaft macht den Unterschied.

  • Spare, aber spare klug

    Meine Abende verbrachte ich mit Preisvergleichen und der Suche nach günstigen, aber soliden Lösungen. Besonders bei einer Badrenovierung ist das Gold wert, denn die Kosten summieren sich schneller, als du "Ablaufventil" sagen kannst.

  • Kuscheln statt klagen

    In der Zeit auf 45 Quadratmetern habe ich gemerkt, wie nah uns das als Familie zusammengebracht hat. Weniger Platz bedeutete mehr Nähe, und es waren viele schöne Momente dabei. Mein Tipp: Nutze diese Phase, um bewusst Zeit miteinander zu verbringen – auch wenn es eng wird.

Fazit: Es war chaotisch, aber es hat uns zusammengeschweißt

Fachwerkhaus grün

Zwischen improvisierten Badezimmerlösungen und Nächten hinter Decken-Türen gab es viele Momente, in denen ich mir dachte: Warum mache ich das eigentlich? Aber rückblickend würde ich nichts ändern – außer vielleicht, die Türen früher zu bestellen.

Die Zeit war hart, aber sie hat uns als Familie stärker gemacht. Und am Ende, als das große Bad zwischen den Weihnachtsfeiertagen fertig wurde, war es wie ein verfrühtes Geschenk. Manchmal sind es die Herausforderungen, die die besten Geschichten schreiben – und hey, diese Phase werden wir wohl nie vergessen.

Habt ihr auch schon mal im Chaos gelebt oder seid in ein halbfertiges Haus gezogen? Wie habt ihr schwierige Situationen gemeistert? Ich freue mich riesig, von euren Erfahrungen zu hören – schreibt sie gerne in die Kommentare! 😊

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